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1. Juni 2015

Haut bleichen

In unseren Breitengraden gilt eine leichte Hautbräune als Ausdruck eines erfolgreichen Lebensstils. Viele Menschen treibt es daher ins Sonnenstudio. Sieht man aber in südliche oder östliche Teile der Welt wird das Sprichwort deutlich klar: Andere Länder, andere Sitten! In Afrika oder Asien gilt eine möglichst bleiche Haut als erstrebenswert. Vor allem in diesen Ländern finden sich daher diverse Methoden zum Bleichen der Haut. Aus rein kosmetischen Zwecken wird die Haut dort aufgehellt. Wir beleuchten in unserem Blog, woher der Kult um bleiche Haut kommt, welche Behandlungsmöglichkeiten der Haut bestehen und wie die Hautbleichung in unserer Heimat sinnvoll umgesetzt werden kann.

Gründe für Haut bleichen

Geschichtlich gesehen galt eine helle Haut sehr lange Zeit als ein perfektes Erscheinungsbild. Die „vornehme Blässe“ zeigte schließlich an, dass der blasse Mensch einem Leben ohne anstrengende Arbeit im Außenraum frönen konnte. Bauern und andere Arbeiter wurden mit ihrer sonnengegerbter Haut als sozial niedrig angesehen. Nicht selten wurde zusätzlich besonders weißes Puder eingesetzt und den Effekt der Blässe zu betonen.
Während sich diese Ansicht im Westen, also in unseren Breitengraden komplett umgekehrt hat, ist die traditionelle Denkweise in Weltteilen wie Afrika oder Asien weiterhin vorhanden. Hinzu kommt das angestrebte Schönheitsideal eines europäischeren Erscheinungsbildes.
Daher wird mittlerweile mit Mitteln zu Hautbleichung deutlich mehr Umsatz gemacht als mit Produkten zur Hautbräunung.
Das wohl bekannteste Beispiel einer durchgeführten Hautbleichung war der Popsänger Michael Jackson. Angeblich zwang ihn eine Hautkrankheit (Flecken der Vitoligo Art) zu der drastischen Maßnahme.
Bei uns zeigt eine braune Haut an, dass der jeweilige Mensch finanzielle Mittel und die Zeit findet seine Freizeit draußen oder in fernen Ländern zu verbringen.
In einigen Fällen kann es aber sein, dass die Haut wegen kosmetischer Gründe aufgehellt werden kann. Es können so Pigmentflecken, Muttermale oder auch der After (sogenanntes Anal Bleaching) in seiner Hautfarbe deutlich gebleicht werden. Auch einen unregelmäßigen Teint könnte man hiermit in den Griff bekommen. In Fällen von Narben oder Verätzungen bei Patienten kann es durchaus sinnvoll sein auf ein Bleichen der Haut zu setzen. Andernfalls kann ihre Stigmatisierung zu psychischen Problemen führen.

Gründe für Haut bleichen – Auf einen Blick

  • traditionelles Schönheitsideal in Afrika und Asien, früher in Europa
  • Entfernung von kosmetischen Störungen auf dem Hautbild
  • psychische Belastung durch Stigmatisierung

Methoden für Haut bleichen

  1. Hautaufhellungscreme: Eine leichte Konzentrationan an Stoffen, welche die Melaninentwicklung unterbinden sorgen für eine leichte Hautaufhellung. Diese Cremes wirken meistens nicht dauerhaft sondern wie kosmetische Produkte.
  2. Abdeckstift: Mit der MakeUp-Technik Camouflage werden störende Hautpartien mit einem starken MakeUp überdeckt. Dabei gibt es verschiedene Farben für die entsprechende oder gewünschte Farbe der Haut
  3. Säurebehandlung: Bei dieser Behandlung wird mit Glycolsäure die oberste Hautschicht abgetragen. Beliebt ist auch die aus Japan stammende Kojisäure. In Deutschland gibt es momentan noch wenige zugelassene Substanzen zu Hautbleichung. Dazu zählt unter anderem Tretinoin. Relativ neu auf dem Markt ist der aus Japan bekannte Wirkstoff Rucinol. Dabei handelt es sich konkret um einen Hemmer, der gegen die Melaninsynthese wirkt. So kommt es nicht erst zur Hautverfärbung. Säurepeelings müssen unbedingt druch professionelle Hautärzte durchgeführt werden.
  4. Lebensstil: Durch eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise mit guter Ernährung, keinen Drogen und viel Bewegung kann die Haut gut durchblutet werden und so ebenmäßig und glatt erscheinen.
  5. Sonnenschutz: Ein starker oder entsprechend angepasster Sonnenschutz beugt einer dunkleren Haut am besten vor.
  6. Hautpeeling: Ein leichtes, natürliches Hautpeeling ist ideal, um dunklere und ältere obere Hautschichten zu entfernen und so neue, helle Schichten nachrücke zu lassen.
  7. Hautschälung: Eine weitere Möglichkeit stellt die physische, vorsichtige Schälung unschöner oberer Hautschichten dar. Hier kommt ein kleiner Diamantschleifer zum Einsatz, die abfallenden Hautschuppen werden direkt abgesaugt. Die Behandlung muss durch einen erfahrenen Arzt begleitet werden.
  8. Hausmittel: Aloe Vera, Kartoffeln oder auch Zitronen beinhalten natürliche Säuren und Vitamin C welche einen guten Effekt auf die Hautaufhellung haben.

Risiken beim Haut bleichen

In Deutschland sind nur sehr wenige Stoffe zur Hautaufhellung zugelassen. Alte Mittel wie Hydrochinon wurden in den letzten Jahren verboten, da Bedenken gegenüber der menschlichen Gesundheit des Anwenders ausgesprochen wurden. Nebenwirkungen können hierbei Hautreizungen bis zu Hautentzündungen sein. Auch die sogenannte Kojisäure ist noch nicht zu medizinischen Anwendungen freigegeben. Hier kann es auch zu Hautirritationen oder Schäden der Haut kommen.
Darüber hinaus wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut nachhaltig gestört. Dadurch werden die Betroffenen anfälliger für Hautkrankheiten aller Art. Nachdem die Stellen beispielsweise aufgekratzt wurden, können sich Bakterien, Pilze oder Viren an den Wunden ansammeln.
Auch reagiert die gebleichte Haut wegen der verlorenen Schutzschicht deutlich stärker auf UV-Strahlung. Verbrennungen der Hautoberfläche sind im nach hinein nicht selten.

Auf anderen Kontinenten wird jedoch immer noch zu sehr starken Säurebehandlungen gegriffen. Die Gesundheit ist wegen der teilweise nicht genaue bekannten, aber meistens toxischen Inhaltsstoffe in jedem Fall gefährdet. Vor entsprechenden Mitteln aus dem fernen Ausland ist daher Abstand zu nehmen.
Europäische Produkte können hingegen meisten unbedenklich eingesetzt werden, ihre Wirkung wird jedoch realistisch gesehen eher gering bleiben.

Risiken beim Haut bleichen – Auf einen Blick

  • wenige zugelassene Wirkstoffe in Deutschland
  • mögliche Hauschäden
  • Schwächung des natürlichen Säureschutzmantels
  • UV-Strahlung nach Behandlung gefährlicher
  • Risiko für Hautkrankheiten jeder Art nach Jucken und aufgekratzten Hautstellen
  • besonders aggressive Substanzen aus dem Ausland erhältlich
Hinweise: Die Inhalte auf www.hautkrankheiten-portal.de dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen keine ärztliche Behandlung, Untersuchung oder Diagnose. Es handelt sich um journalistische, nicht zwangsläufig ärztliche Abhandlungen. Bei Beschwerden solltest du also einen Arzt aufsuchen. Dennoch legen wir größten Wert auf die Qualität unserer Inhalte.

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