In unseren Breitengraden gilt eine leichte Hautbräune als Ausdruck eines erfolgreichen Lebensstils. Viele Menschen treibt es daher ins Sonnenstudio. Sieht man aber in südliche oder östliche Teile der Welt wird das Sprichwort deutlich klar: Andere Länder, andere Sitten! In Afrika oder Asien gilt eine möglichst bleiche Haut als erstrebenswert. Vor allem in diesen Ländern finden sich daher diverse Methoden zum Bleichen der Haut. Aus rein kosmetischen Zwecken wird die Haut dort aufgehellt. Wir beleuchten in unserem Blog, woher der Kult um bleiche Haut kommt, welche Behandlungsmöglichkeiten der Haut bestehen und wie die Hautbleichung in unserer Heimat sinnvoll umgesetzt werden kann.
Geschichtlich gesehen galt eine helle Haut sehr lange Zeit als ein perfektes Erscheinungsbild. Die „vornehme Blässe“ zeigte schließlich an, dass der blasse Mensch einem Leben ohne anstrengende Arbeit im Außenraum frönen konnte. Bauern und andere Arbeiter wurden mit ihrer sonnengegerbter Haut als sozial niedrig angesehen. Nicht selten wurde zusätzlich besonders weißes Puder eingesetzt und den Effekt der Blässe zu betonen.
Während sich diese Ansicht im Westen, also in unseren Breitengraden komplett umgekehrt hat, ist die traditionelle Denkweise in Weltteilen wie Afrika oder Asien weiterhin vorhanden. Hinzu kommt das angestrebte Schönheitsideal eines europäischeren Erscheinungsbildes.
Daher wird mittlerweile mit Mitteln zu Hautbleichung deutlich mehr Umsatz gemacht als mit Produkten zur Hautbräunung.
Das wohl bekannteste Beispiel einer durchgeführten Hautbleichung war der Popsänger Michael Jackson. Angeblich zwang ihn eine Hautkrankheit (Flecken der Vitoligo Art) zu der drastischen Maßnahme.
Bei uns zeigt eine braune Haut an, dass der jeweilige Mensch finanzielle Mittel und die Zeit findet seine Freizeit draußen oder in fernen Ländern zu verbringen.
In einigen Fällen kann es aber sein, dass die Haut wegen kosmetischer Gründe aufgehellt werden kann. Es können so Pigmentflecken, Muttermale oder auch der After (sogenanntes Anal Bleaching) in seiner Hautfarbe deutlich gebleicht werden. Auch einen unregelmäßigen Teint könnte man hiermit in den Griff bekommen. In Fällen von Narben oder Verätzungen bei Patienten kann es durchaus sinnvoll sein auf ein Bleichen der Haut zu setzen. Andernfalls kann ihre Stigmatisierung zu psychischen Problemen führen.
In Deutschland sind nur sehr wenige Stoffe zur Hautaufhellung zugelassen. Alte Mittel wie Hydrochinon wurden in den letzten Jahren verboten, da Bedenken gegenüber der menschlichen Gesundheit des Anwenders ausgesprochen wurden. Nebenwirkungen können hierbei Hautreizungen bis zu Hautentzündungen sein. Auch die sogenannte Kojisäure ist noch nicht zu medizinischen Anwendungen freigegeben. Hier kann es auch zu Hautirritationen oder Schäden der Haut kommen.
Darüber hinaus wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut nachhaltig gestört. Dadurch werden die Betroffenen anfälliger für Hautkrankheiten aller Art. Nachdem die Stellen beispielsweise aufgekratzt wurden, können sich Bakterien, Pilze oder Viren an den Wunden ansammeln.
Auch reagiert die gebleichte Haut wegen der verlorenen Schutzschicht deutlich stärker auf UV-Strahlung. Verbrennungen der Hautoberfläche sind im nach hinein nicht selten.
Auf anderen Kontinenten wird jedoch immer noch zu sehr starken Säurebehandlungen gegriffen. Die Gesundheit ist wegen der teilweise nicht genaue bekannten, aber meistens toxischen Inhaltsstoffe in jedem Fall gefährdet. Vor entsprechenden Mitteln aus dem fernen Ausland ist daher Abstand zu nehmen.
Europäische Produkte können hingegen meisten unbedenklich eingesetzt werden, ihre Wirkung wird jedoch realistisch gesehen eher gering bleiben.