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Gürtelrose

Was ist eine Gürtelrose?

Bei einer Gürtelrose handelt es sich um eine Hautkrankheit, die durch einen viralen Infekt hervorgerufen wird. Durch das Varicella-Zoster-Virus, das zu den Herpesviren gehört, kommt es zum Ausbruch der lokal begrenzten Hautentzündung.
Dabei steht die Gürtelrose auch im direkten Zusammenhang mit einer vorhergegangenen Infektion durch Windpocken. So kann eine Gürtelrose nur ausbrechen, wenn zum einen das Virus im Körper vorhanden ist und darüber hinaus schon eine Erkrankung mit Windpocken zu früherer Zeit festgestellt wurde. Das Virus, in Fachkreisen als humanes Herpes-Virus Typ 3 bezeichnet, betrifft dabei weite Teile der Bevölkerung.

Studien nach tragen neun von zehn der unter Fünfzehnjährigen das Virus in sich. So wundert es nicht, dass viele Kinder schon in der frühen Lebensphase Windpocken bekommen.
Einmal übertragen, wird das Herpes-Virus den Menschen sein Leben lang begleiten, da es sehr resistent ist. Dadurch bilden viele Menschen schon früh körpereigene Abwehrstoffe gegen das Virus, welches sich in den Fasern des Nervensystems im Rücken ansiedelt. Von dort aus reagiert der Virus bei bestimmten Lebensumständen des Befallenen. Beispielsweise eine Schwächung des Immunsystems oder eine andere Krankheit können dann das Ausbrechen von Herpes Zoster, einer Gürtelrose begünstigen. Dafür müssen nur die im Körper wohnenden viralen Erreger beziehungsweise Varizellen aktiviert werden.
Der darauf folgende Ausschlag ist sehr charakteristisch. Kleine Bläschen, Schwellungen und Hautrötungen erscheinen auf der Hautoberfläche, meistens im Bereich des Brustkorbes. Die hier liegenden Interkostalnerven bei über der Hälfte der Fälle befallen. Jedoch können auch Beine, Arme oder Bereiche des Rückens befallen sein.Der Name Gürtelrose kommt aber vom charakteristischen Hautausschlag ab der Wirbelsäule um den Brustkorb herum. Entweder auf einer halben Seite ausgeprägt, oder typisch in Gürtelform um den gesamten Brustkorb ist dabei der Ausschlag zu beobachten.
Oftmals wird auch in diesem Zusammenhang von der Wundrose gesprochen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Haut, die eindeutig lokal begrenzt ist. Jedoch können darunter viele verschiedene Hautkrankheiten mit verschiedenen Ursachen zusammengefasst werden.
Gefährlich ist eine Gürtelrose erst mit fortgeschrittenem Alter. So tritt diese Hautkrankheit meistens im Zusammenhang mit einem schwachen Immunsystem bei älteren Menschen auf.An dem Hautausschlag einer Gürtelrose kann man sich meistens nicht anstecken. Da es sich um eine Schmierinfektion handelt, kann das Virus nur durch die Flüssigkeit der auftretenden Bläschen übertragen werden. Bei Windpockenerkrankten ist eine Ansteckung schon über die Atemwege, in Form der Tröpfcheninfektion möglich.
Wurde also eine bestehende Infektion im Körper wieder aktiviert, kann sich eine Gürtelrose neben dem klassischen Befall am Brustkorb, in verschiedenen Arten ausbilden.

Beim sogenannten Zoster ophthalmicus tritt ein Ausschlag im Gesicht auf. In besonders schwerwiegenden Fällen können auch die Augen direkt betroffen sein. Hier geht eine erhöhte Gefahr für den Patienten aus. Es bildet sich eine Vernarbung der Hornhaut woraus eine zeitliche oder dauerhafte Erblindung folgen kann. Sollte Gürtelrose im Gesicht auftreten, ist der gang zum Arzt unvermeidbar.
Eine andere Art der Hautkrankheit ist das Zoster oticus. Hierbei ist der der Bereich um das Ohr des Patienten betroffen. Dadurch können Störungen und Beeinträchtigungen des Hörens bis hin zur Taubheit entstehen. Im schlimmsten Fall mündet diese Art der Gürtelrose in der teilweisen Lähmung des Gesichts. Ähnliche Komplikationen sind beim Zoster maxillaris zu erwarten: Dabei ist vor allem die Hautregion um den Kiefer betroffen.
Zum Bereich der Geschlechtskrankheiten lässt sich Zoster genitalis zuordnen. Oft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, werden hier entsprechend die Genitalien vom Hautausschlag betroffen. Penis, Schamlippen und Klitoris bilden dabei erst den Anfang, in einigen Fällen breitet sich die Gürtelrose dann bis zu den Oberschenkeln aus.
Schwerwiegender sind jedoch andere Arten der Hautkrankheit: Bei Zoster generalisatus ist das gesamte Nervensystem betroffen, Viren verteilen sich im gesamten Blut bei Zoster disseminatus.
Trifft die Gürtelrose dann das Gehirn oder die inneren Organe, besteht für den Patienten akute Lebensgefahr. In jedem schwerwiegenden Fall sollte daher der Arzt aufgesucht werden.

Fakten auf einen Blick:

Bild von einer Gürtelrose - Illustriert
  • Gürtelrose wird durch Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus hervorgerufen
  • Dieses Virus ist eine Unterart des Herpes-Virus
  • Daher ist diese Hautkrankheit ist auch als Herpes zoster bekannt
  • Fast jeder Mensch steckt sich mit dem Virus im Kindesalter an, welches zu Windpocken führt
  • Das Virus nistet sich ein Leben lang im menschlichen Körper ein und wartet auf seine Wiederaktivierung durch äußere Einflüsse
  • Die Gründe für die wieder aktiven Varizellen können vielfältig sein, eine Möglichkeit stellt psychische Belastung dar
  • Es entsteht ein charakteristischer Hautausschlag in Streifenform entlang des Brustkorbes, aber auch an andren Stellen möglich
  • Häufiges Auftreten im fortgeschrittenem Alter, dann besonders gefährlich
  • Schwere Herpes Zoster Formen treten am Kopf auf, genauer gesagt am Ohr, an den Augen oder als Gürtelrose im Gesicht
  • Die Hautkrankheit kann zu teilweisen Lähmungen führen, bei der Ausbreitung auf die Hirnnerven sogar zum Tod
  • Eine Gürtelrose bei Schwangerschaft kann zu starker Beeinträchtigung der Entwicklung des Kindes führen

Medizinische Begriffe

Lateinischer BegriffArtBeschreibung
Herpes ZosterVirusMedizinischer Begriff für Gürtelrose
Zoster ophthalmicusKrankheitsbildHier sind Gesicht und Augen von der Hautkrankheit betroffen
Zoster oticusKrankheitsbildBefall des Gehörgangs und/oder der Ohrmuschels
Zoster generalisatusKrankheitsbildBefall des gesamten Nervensystems durch Herpes Zoster
Zoster genitalis
KrankheitsbildEine Gürtelrose im Genitalbereich
Zoster disseminatusKrankheitsbildStreuung der Viren im Blut bei Herpes zoster
Zoster maxillarisKrankheitsbildGürtelrose am Kiefer

Quellenangaben

  • Gershon, Anne; Calisher, Charles; Arvin, Ann: Immunity to and Prevention of Herpes Zoster, Fachliteratur, ISBN 3-21-183556-3, Verlag Springer, Wien 2001
  • Harland, Simone; Haustein, Uwe-Frithjof: Herpes und Gürtelrose, Fachliteratur, ISBN 3-33-201016-6, Verlag Urania, Stuttgart 1999
  • Hentschel; Uehleke: Das große Kneipp-Gesundheitsbuch, Fachliteratur, Verlag Haug, Stuttgart 2006
  • Gnann, John; Whitly, Richard; Herpes Zoster, PDF-Publikation, New England Journal of Medicine, Wissenschaftliches Abstract, 2002
  • Dworkin; Tenser: Herpes zoster and the prevention of postherpetic neuralgia: Beyond antiviral therapy Neurology, PDF-Publikation, veröffentlicht in: Neurology, 2005
  • Weller: Varicella-herpes zoster virus, Fachliteratur, veröffentlicht in: Viral infections of humans: epidemiology and control, New York 1997
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