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Nagelbettentzündung - Behandlung

Behandlung und Therapie

Behandlung von Nagelbettentzündungen

Die Behandlung der Nagelbettentzündung muss dem eingedrungenen Fremdkörper angepasst werden. Dabei kann es sich um Viren, Pilze oder Bakterien handeln. Je nach Erreger muss andere Medizin eingesetzt werden. Herpesviren werden meistens mit sogenannten Virostatika behandelt. Dadurch wird das Wachstum der Herpesviren gehemmt und eine weiter Ausbreitung verhindert. Diese Wirkstoffe finden sich oftmals in verschreibungsfreien Cremes oder Salben. Eine entsprechende Übersicht findest du hier.
Ähnlich ist es bei Pilzerkrankungen wo Fungizinoide zur Bekämpfung des Schädlings eingesetzt werden. Erst durch das tiefgehende Entfernen des Pilzes kann einem Rückfall vorgebeugt werden. Dafür werden oft Salben oder Cremes mit Wirkstoffen gegen Candidapilze verschrieben. Ein gängiger Wirkstoff ist hier Nystatin, welches gezielt Pilzinfektionen entgegenwirkt. Auch Naftifin wirkt gegen Pilze am Nagelbettbereich und verkürzt deutlich die Behandlungsdauer des Patienten.

Nagelbettentzündung - Hautkrankheit. Ein Querschnitt durch die Haut als Illustration.

Nagelbettentzündung - Hautkrankheit. Ein Querschnitt durch die Haut als Illustration.

Rückstandslos sollten auch bakterielle Erreger mit Antibiotika abgetötet werden. Je nach Bakterienart kommen dabei verschiedene Antibiotika zum Einsatz.
Dann müssen spezielle Cremes oder Salben eingesetzt werden, die den erregenden Fremdkörper hemmen oder abtöten. Oftmals helfen schon antiseptische Salben oder Cremes auf der Oberfläche der durch Bakterien hervorgerufen Entzündung. Wenn die äußere Behandlung mit Cremes nicht reicht, müssen stärkere Antibiotika zum Beispiel in Tablettenform eingesetzt werden.

Zur Linderung der Schmerzen können schon spezielle Bäder hilfreich sein. Gegebenenfalls können diese schon einem größeren Nagelbettentzündung vorbeugen. Reines Wasser kann schon eine gute Heilwirkung ausüben.
Auch ist der Einsatz bei einer Nagelbettentzündung von Homöopathie möglich. Solche Mittel sollten jedoch nur bei kleinen Entzündungen eingesetzt werden.
Auch sollte der Fuß beziehungsweise die Hand bei ersten Anzeichen der Hautkrankheit nicht mehr übermäßig bewegt werden.
Sollten sich die Symptome aber nicht schon kurze Zeit später bessern, ist der Gang zum Arzt unbedingt zu empfehlen. Nur so kann eine vollständige Heilung gewährleistet werden und die Verschleppung der Hautkrankheit auf andere Hautbereiche vermieden werden.
In schwerwiegenderen Fällen einer Nagelbettentzündung muss mit einem operativen Eingriff das befallene Gewebe entfernt werden. Dabei wird zu Schonung des Patienten örtlich betäubt. Teilweise oder in einigen Fällen sogar ganz muss dann gegebenenfalls der Nagel entfernt werden. Die oftmals eitrigen Einwüchse werden eingeschnitten, ausgehöhlt und anschließend desinfiziert. Dadurch wird vor allem der Druckschmerz des Betroffenen behandelt. Außerdem wird durch diesen Eingriff einer möglichen Ausbreitung der Infektion vorgebeugt. Auf keinen Fall sollten Patienten jedoch selber eitrige Ansammlungen öffnen, da dann eine erhöhte Gefahr von sogenannten Superinfektionen entsteht. Dabei kommt es zu einer zweiten Infektion an der betroffenen Stelle durch einen weiteren Erreger. Diese Infektionen nehmen dann oftmals einen sehr schwerwiegenden Krankheitsverlauf und können sich leicht auf innere Organe ausbreiten. Zur Behandlung eiternder Nagelbettentzündungen eignen sich Arzneimittel, die Ammoniumbituminosulfat beinhalten. Sie wirken wie Zugsalben, konzentrieren also die Eiteransammlungen, wodurch diese dann genauer lokalisiert und entfernt werden können.

Nach operativen Eingriffen können antibakterielle Jodsalben auf die ehemals befallenen Stellen gebracht werden, um diese zu desinfizieren. Darüber hinaus können diese Salben auch Juckreiz oder Schmerzen, die von den Wundstellen ausgehen lindern. Im Prinzip funktioniert dies durch die Wirkstoffe, die Fremdkörper auf der Hautoberfläche abtöten.
Ähnlich ist es mit Ammoniumbituminosulat oder einer Kombination aus Polidocanol, Harnstoff und Benzethoniumchlorid. Damit werden auch Fremdkörper in ihrem Wachstum gehemmt und schmerzende Stellen schneller geheilt. Hauptsächlich müssen die von einer Nagelbettentzündung betroffenen Stellen desinfiziert und gegen weitere Keime geschützt werden. Hierzu eignet sich das spezielle Alcoderm Desinfektionsmittel von meditrade.

Nur in besonders schwerwiegenden Fällen, wenn die Wunde beispielsweise nicht von selbst verheilt und betroffenes Hautgewebe schon abstirbt, könnten von Nagelbettentzündungen betroffene Zehen oder Finger amputiert werden. Diese harte Maßnahme kann dann die einzige Möglichkeit der Vermeidung einer weiteren Ausbreitung der Hautkrankheit auf andere Hautstellen oder gar innere Organe sein.

Behandlung - auf einen Blick

  • Die Behandlung einer Nagelbettentzündung richtet sich nach den eingedrungenen Erregern
  • Im Fall einer Entzündung durch Herpesviren wird meistens mit Virostatika in Form von Salben oder Cremes gearbeitet
  • Sind Pilze für den Ausbruch der Nagelbettentzündung verantwortlich, sollten fungizide oder fungostatische Arzneimittel eingesetzt werden
  • Bei der häufigsten Ursache einer Entzündung am Nagel, nämlich den bakteriellen Erregern, wird zuerst mit antiseptischen Salben behandelt
  • Schlagen diese Salben nicht an, müssen Antibiotika in Tablettenform von Innen heraus wirken
  • Linderung des Juckreizes oder der Druckschmerzen kann durch spezielle Bäder erreicht werden
  • In schwerwiegenderen Fällen muss das betroffene Gewebe operativ entfernt werden
  • Dabei wird vor allem der Eiter entfernt, damit der Patient von den Schmerzen erlöst wird
  • Eiteransammlungen sollten in keinem Fall selbstständig geöffnet werden, da Zwei- beziehungsweise Superinfektionen mit anderen Keimen drohen
  • Durch einen chirurgischen Eingriff kann beim schweren Krankheitsverlauf der Ausbreitung der Hautkrankheit auf andere Bereiche vorgebeugt werden
  • Sehr selten kann es sein, dass eine Amputation des betroffenen Nagels oder Zehs, wegen fataler Entwicklung der Entzündung, notwendig wird

Verlauf der Krankheit und Heilungsprozess

  1. UrsacheDurch Risse oder Wundstellen am oder im Nagel gelangen Krankheitserreger wie Viren, Pilze oder Bakterien in die Haut
  2. AusbreitungDie Erreger breiten sich weiter aus, es kommt zu Rötungen, Schwellungen und Druckschmerz
  3. EiterbildungGegebenenfalls bildet sich an der Nagelbettentzündung Eiter
  4. Körper reagiertDie Viren, Bakterien oder Pilze werden vom Körper heraus mit Antikörpern bekämpft

Hausmittel zur Heilung von Nagelbettentzündungen

Viele Patienten wissen nicht bei einer Nagelbettentzündung was zu tun ist. Bei kleineren Nagelbettentzündungen am Zeh oder Finger können Bäder schmerzen und Juckreiz lindern. Spezielle beinhaltete Substanzen, welche die Entzündung hemmen beruhigen den betroffenen Haut- oder Nagelbereich. Konkret können dies warme Bäder sein, die durch Zusätze wie Kamille oder andere natürliche Kräuter eine heilende Wirkung bewirken kann. Konkret kann sich die Hornhaut etwas auflösen und so gegebenenfalls gebildeten Eiter auf natürliche Art abfließen lassen. Schon das zwanzigminütige Baden der betroffenen Stelle in diesen Substanzen kann helfen. Bis zu zwei mal am Tag sind solche Bäder empfohlen. Nach dem Baden sollte die betroffene Stelle jedoch ordentlich und gewissenhaft abgetrocknet werden.

Quellenangaben

  • Rudiger, Jürgen; Kurzgefasste Handchirurgie, Fachliteratur, ISBN 3-13-126425-X, Verlag Thieme, München 2006
  • Brug, Langer: Das Panaritium des Endgliedes und subkutane Infektionen an der Hand, Fachliteratur, veröffentlicht in: Panta Rhei – Umdenken, Wissenschaftliches Abstract, München 2001
  • Lippert, Hans: Wundatlas: Kompendium der komplexen Wundbehandlung, Fachliteratur, ISBN 3-13-157473-9, Verlag Thieme, München 2012
  • Lisitsin; Vorob´ev; Badikov: Combined treatment of panaritium, Fachliteratur, veröffentlicht in: Pubmed.gov, Wissenschaftliches Abstract, 1998
  • Fabian, Anne-Katrin: Der Brockhaus Gesundheit: Krankheiten erkennen, verstehen und heilen, Fachliteratur, ISBN 3-76-531576-1, Verlag Brockhaus, Berlin 2004
  • Schmiedel, Volker; Augustin, Matthias: Das große Praxisbuch der Naturheilkunde, Fachliteratur, ISBN 3-81-122343-7, Verlag Gondrom, Bindlach 2004
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