Nagelbettentzündungen werden durch das Eindringen von Fremdkörpern in Wundstellen am Nagel bedingt. Schäden an dieser Körperstelle entstehen häufig durch Schnittverletzungen oder gerissene Haut beziehungsweise Nägel durch übertriebene Pflege oder kosmetische Behandlung. Daher kommt eine Entzündung am Nagelbett oftmals bei Frauen vor, die sich häufiger der Mani- beziehungsweise Pediküre widmen. Auch starke Nagellackentferner können schützende Nagel- und Hautschichten beschädigen und so eine Nagelbettentzündung begünstigen.
So können dann Viren, Pilze oder Bakterien in die oberen Hautschichten eindringen. Meistens sind es Infektionen mit Bakterien der Staphylokokken-Art, seltener kann es auch zu einem viralbedingten Herpes am Nagel kommen. Trat ein Herpes jedoch schon einmal am Finger oder Zeh auf, ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Ausbruchs einer Nagelbettentzündung durch Herpesviren nicht mehr gering.
Ist ein Pilz der Erreger einer Nagelbettentzündung, so geht meistens auch Nagelpilz einher. Die dann sich in der Haut einnistenden Pilze, sind meistens Hefepilze der Candida albicans Art. Vor allem Patienten, die unter einer Nagelbettentzündung durch Pilzbefall leiden, laufen Gefahr, dass die Hautkrankheit chronische Formen annimmt. Dies sind häufig Diabetiker, da ihr hoher Blutzuckerspiegel einen idealen Nährboden für Pilzen darstellt.
Wurde der Erreger nicht richtig behandelt oder ist der Betroffene besonders anfällig für diese Hautkrankheit, kann eine Nagelbettentzündung chronisch werden. Besonders oft sind dies Menschen mit Berufen, in denen Hände oder Füße mit chemischen Mitteln oder möglichen bakteriellen Erregern in Kontakt kommen. Dazu zählen beispielsweise Eingestellte in Krankenhäusern, Mitarbeiter von Frisörsalons oder auch Bäckermeister. Auch Patienten der Hautkrankheit Neurodermitis, Diabetiker oder Immunschwache sind nicht selten von einer Nagelbettentzündung am Zeh oder Finger befallen.
Dem Auftreten der Krankheit hilf dann eine vorzugsweise trockene Haut, die schnell rissig wird und dann wieder schwierig verheilt. Auch Krebspatienten oder alte Menschen mit Störungen der Durchblutung sind hier besonders anfällig. Wie bei anderen Betroffenen spielt hier ebenfalls ein geschwächtes Immunsystem bei der Entstehung von Nagelbettentzündungen eine wichtige Rolle. Diese kann aber auch bei nicht chronisch Kranken beispielsweise durch Behandlungen mit starken Medikamenten entstehen. Selbst bei Arzneimitteln, die eingenommen werden und von innen heraus wirken, können Nebenwirkungen in Form von Immunsystemstörungen oder direkten Entzündungen am Nagelbett entstehen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die medizinische Behandlung mit Kortison, welches in Tabletten- oder Salbenform eingesetzt werden kann.
Auch äußere Einflüsse wie aggressive, chemische Mittel oder zu viel Wasser können das Auftreten der Hautkrankheit begünstigen. Dadurch kann nämlich die obere Hautschicht geschädigt werden, schwerer wieder verheilen und so Krankheitserregern einen leichten Eingang in die Oberhaut bieten.
Äußerlich geschädigte Nägel, zum Beispiel durch das Quetschen oder Kauen der Nägel, kann in schwerwiegenderen Fällen auch in einer Entzündung des Nagelbetts enden. Wird die Haut auf den Nägeln nicht vorsichtig genug abgetragen oder mit einer Nagelschere verletzt, entstehen wieder neue Stellen für einen möglichen Eintritt der Erreger. Eigentlich soll die Nagelhaut eben vor diesen schützen, daher entsteht durch zu grobe Entfernung dieser schützenden Schicht ein großes Risiko. Menschen, die zu natürlich eingewachsenen Zehn- oder Fingernägel neigen, haben schon oftmals eine einhergehende Nagelbettentzündung durchlebt.